PFAS sind im Verlauf des letzten Jahres zunehmend in den Fokus der öffentlichen Diskussion gerückt. So dürfen aufgrund von Grenzwertüberschreitungen gewisse Fische aus dem Zugersee nicht mehr verkauft werden. Gleichzeitig zeichnen sich auch für die Landwirtschaft grosse Herausforderungen ab.
PFAS sind allerdings keineswegs ein neues Problem. Sie gehören zu den sogenannten Ewigkeitschemikalien. Das bedeutet, dass diese Stoffe äusserst stabil sind, sich kaum abbauen und sich über lange Zeit in der Umwelt anreichern. Das Problem besteht also schon seit Jahren – wird aber grösser, wenn nicht gehandelt wird.
Nun wurde gehandelt: Es wurden Grenzwerte festgelegt. Damit beginnt jedoch erst die eigentliche Herausforderung. Die aktuelle Situation ist unübersichtlich, denn obwohl Grenzwerte bestehen, ist vielerorts noch nicht geklärt, wie mit allfälligen Überschreitungen umzugehen ist. Unklar ist insbesondere,
- welche Konsequenzen eine Überschreitung konkret hat,
- wer für mögliche Ertragsausfälle haftet, und
- wie betroffene Betriebe entschädigt werden sollen.
Diese Unsicherheit ist für die Landwirtschaft besonders problematisch.
Vor diesem Hintergrund erachtet der Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband das Vorgehen des Kantons Luzern als überlegt. Der Kanton folgt dem Grundsatz: Zuerst klären, wie mit Überschreitungen umgegangen wird und erst danach umsetzen.
Dieses Vorgehen schafft die notwendige Grundlage für faire, verhältnismässige und rechtssichere Lösungen. Ein vorschnelles Messen ohne geklärte Folgen würde das Risiko bergen, Betriebe unvermittelt und hart zu treffen.
Klar ist aber auch: Nichts zu tun ist keine Lösung. Genau deshalb bringt sich der LBV aktiv in die laufenden Diskussionen ein. Wir vertreten dabei konsequent die Haltung, dass bei der Umsetzung ein gesundes Augenmass erforderlich ist. PFAS sind ein gesamtgesellschaftlich verursachtes Problem. Entsprechend darf die Verantwortung nicht einseitig bei den landwirtschaftlichen Betrieben abgeladen werden. Wo Schäden entstehen oder Nutzungseinschränkungen notwendig werden, müssen diese auch von der Gesellschaft getragen und fair kompensiert werden.
Der LBV setzt sich dafür ein, dass die Interessen der Landwirtschaft frühzeitig eingebracht, ernst genommen und angemessen berücksichtigt werden. Unser Ziel ist es, Rechtssicherheit zu schaffen, Existenzen zu schützen und praktikable Lösungen zu ermöglichen. Wir halten euch über die weiteren Entwicklungen informiert.